Historie

Die Chronik der Burg Ottenstein

Die Historie der Burg

Ottenstein ist ein fürstliches Ampthaus des Fürstenthume Braunschweig Wolfenbüttel, und vor Jahren von einem Grafen von Everstein, genannt Otto, erbauet, und daher der Ottenstein genennt worden.

Das Flecken Ottenstein ist Anno 1571 ohne das Haupthaus ganz abgebrannt, hernachmals aber allgemählich wieder erbauet worden.

Anno 1637 ist die vornehmste Mannschaft zum Ottenstein, nachdem sie ihr abgeraubtes Viehe verfolgen wollen, im Stift Paderborn, nicht weit von Kollerbeck von den Schnaphanen erschlagen worden.

Anno 1640 ist Ottenstein von den Croaten in Brand gesteckt und im verderlichen Kriegsunwesen ganz ruiniert worden. Sonst ist dies an einem sinnlichen, luftigen und gesunden Ort gelegen so daß Ihr außer gefüllten Bäuche und vollen Blasen nichts zu befürchten habet.

Die älteste Darstellung der Burg und des späteren "Fürstlich Braunschweig Lüneburger Ambthauß Ottenstein" stammt von dem Kupferstecher Conrad Buno von ca. 1650.

Burg Ottenstein – Das Restaurant im ritterlichen Ambiente
Burg Ottenstein – Das Restaurant im ritterlichen Ambiente

Zur Architektur der Burg Ottenstein

Zum Wohnhaus
Die annähernd quadratische Anlage war ursprünglich als Wasserburg mit einem Graben umgeben.

Die Südseite
Der an der linken Westecke bis unter das Dach gemauerte Bau hieß "Molkenhaus".

Sein Kellergewölbe diente als Butter- und Käsebereitung, daneben auch als kleiner Bierkeller. Von diesem Haus führte eine hölzerne Treppe in das damalige Amtshaus mit seinem Gerichtssaal. Hofwärts befand sich der Stall für die Pferde und die beiden Esel.

Über diesen Ställen führte ein Gang zu dem einzigen Turm an der Südostecke. In ihm waren die Gefängnisse, ebenerdig der "Gehorsam" für leichtere Vergehen, darunter als Verlies in der Erde der "Schilling".

Über das Gefängnisinventar sind uns folgende Angaben überliefert: Außer dem im "Gehorsam" Stockbock werden 2 Paar Bein- und 3 Paar Handschellen, 1 Brust- und Leibring sowie 1 Paar Ketten mit Hand und Fußschellen genannt.

Von dem "Gehorsam" führte eine Wendeltreppe zu dem Fachwerkkranz.

Das Steinhaus
Ebenerdig befanden sich die Ställe und Futterkammer das "Reisigenstall". Darüber lag ein Saal mit mehreren Stuben und Kammern.

Einige Fenster der Ostseite wurden um die Jahrhundertwende mit Gitterstäben versehen und so zu Gefängniszellen umgebaut.

Das Steinhaus, das heute noch erhalten ist, wird als Restaurant mit historischem Ambiente genutzt.

Die Nordseite
Auch hier ging die Mauer einst bis unter das Dach, während im Fachwerk hofwärts neben einigen Ställen für Kühe noch Wirtschaftsräume mit dem Backhaus lagen.

Die Westseite
Zum Baumgarten hin erstreckte sich im Westen das "Wohnhaus", später das Amtsgericht.

Neben einem größeren Saal, Kammern und Wohnräumen wird auch hier ein Amtszimmer erwähnt, das aber als Dienstraum nur dem Pfandinhaber zur Verfügung stand. Erst unter Hilmar v. Mansberg entstand 1701 das große Amtshaus.

Auf den Fundamenten der alten Kellergewölbe erstreckte sich nun der Neubau über die ganze Westseite und schloss damit größtenteils auch den Molkenkeller des einst nach Süden gelegenen Gebäudes mit ein.

Der Wirtschafts- oder Meierhof

Der Meierhof diente in seiner Viehhaltung vor allem der Versorgung der Burgbewohner. Außer diesem Doppelhaus ist von den zahlreichen Wirtschaftsgebäuden nur das "Deputantenhaus" erhalten geblieben.

Die Historie der Burg Ottenstein
Burg Ottenstein – Das Restaurant im ritterlichen Ambiente
Burg Ottenstein – Das Restaurant im ritterlichen Ambiente